Es war gegen 8 Uhr morgens, als ich über die belgisch-französische Grenze fuhr. Mein Ziel war ein geschichtsträchtiger Ort. Dünnkirchen.
Oder besser gesagt der lange Strand kurz davor. Dort, so hab ich es im Internet gelesen, sollen noch einige Wracks aus der berühmten Operation Dynamo liegen.
Als ich dort ankam, galt es sich zu entscheiden, welches der Wracks ich zuerst erkunden wollte. Ich wusste nur, dass eins links und eins rechts von mir lag. Ich endschied mich für das rechte. Also lief ich los und war kurze Zeit später nicht mehr allein. Ein kleiner Hund teilte sich den Weg mit mir…
An den Dünen tauchten immer wieder alte Bunkeranlagen des ehemaligen Atlantikwalls auf. Diese müssten natürlich auch erkundet werden. Allerdings konnte ich nicht in alle rein. In einigen hatten sich Obdachlose niedergelassen und die wollte ich natürlich nicht in ihrem Schlafzimmer stören. Zumindest hatten diese Bauwerke des Schreckens nun einen Sinn.
Nach einem ausgedehntem Morgenspaziergang erreichte ich das erste Wrack und schlussendlich auch das zweite Wrack. Wenn man so vor diesem verrostetem Stahlskelett steht, begreift man erst was Krieg bedeutet. Dies machte auch ein Künstler deutlich, indem er an einem der Bunker in die französische Richtung „resistance“, in die englische Richtung „resistance“ und in die deutsche Himmelsrichtung „widerstand“ schrieb. Eine wichtige Massage in diesen Tagen, wo Nationalismus wieder salonfähig gemacht wird.
Ich machte, unter großem Respekt, meine Bilder und verließ gedankenversunken diesen Ort…